Preisverleihung des Innovationswettbewerbs 2024
Juli 2024. Smart-City-Ansätze im Testbed Neuperlach: Bei einer feierlichen Veranstaltung im Munich Urban Colab wurden die diesjährigen Innovationspreise der Landeshauptstadt München verliehen. Mit diesem Preis sucht München jährlich neue und innovative Lösungsvorschläge für Herausforderungen in unserer Stadt.
Für den diesjährigen Innovationswettbewerb der Landeshauptstadt München hatte das Referat für Arbeit und Wirtschaft insbesondere Neuperlach im Blick, um die prämierten Ideen für eine smartcity hier zu erproben.
Mit den vielversprechendsten Lösungsvorschlägen zu diesen diesjährigen Challenges haben die folgenden Teams unter vielen spannenden und inspirierenden Bewerbungen mit ihren Ideen besonders überzeugt:
• Sky Eye:
Verbesserung der Datenlage zum ruhenden Verkehr
• Start-up Tür an Tür – Digitalfabrik gGmbH:
Digitales Welcome Center – KI-unterstütztes Informationsportal für neue und zukünftige Münchner Bürger:innen
• WORKINGER – Work in Germany:
Job- und Recruitingkompass für internationale Newcomer
• UTurn Mobilitätswende:
Choose Green – Vermittlung energiesuffizienter Mobilitätsroutinen für München
• SE3 Labs GmbH:
The cool side of Munich – Routing für Fußwege im Schatten
Von den fünf Challenges im Rahmen der Auslobung werden drei nun in einem mehrmonatigen ko-kreativen Prozess die Ideen der Startups SE3 Labs, UTurn Mobilitätswende und WORKINGER in Neuperlach weiterentwickelt (ausführliche Beschreibung siehe unten).
Bildnachweis: Landeshauptstadt München/Bert Willer, Architekturgalerie/Cornelia Hellstern
JOB- UND RECRUITINGKOMPASS FÜR INTERNATIONALE NEWCOMER
WORKINGER – Work in Germany
Der aktuelle Arbeitskräftemangel trifft viele Sektoren der Münchner Wirtschaft hart und die Integration von Menschen mit Flucht- und/oder Migrationsgeschichte in den lokalen Arbeitsmarkt ist mit vielfältigen Schwierigkeiten verbunden – von rechtlichen und bürokratischen Barrieren bis hin zu langwierigen, ineffizienten Prozessen. Missverständnisse und Informationsdefizite zwischen Behörden, Unternehmen und arbeitssuchenden Neu-Münchner:innen erschweren eine schnelle Integration.
Mit der Challenge "Job- und Recruitingkompass für internationale Newcomer" verfolgt das Referat für Arbeit und Wirtschaft das Ziel, aufbauend auf der Job-Integrationslandkarte eine digitale, KI-basierte, smartphone-kompatible und mehrsprachige Anwendung zu entwickeln, welche als individuelle digitale Journey den Zugang in den Münchner Arbeitsmarkt anleitet und begleitet. Dies soll den Jobeinstieg von internationalen Newcomern und deren Rekrutierung durch Unternehmen die Arbeitsmarktintegration in München vereinfachen und beschleunigen.
Das Start-up WORKINGER unterstützt KMU bei der Suche nach Handwerkern. Mithilfe von digitalen Tools und KI werden eine Pre-Qualifikation und ein Matching durchgeführt. Darüber hinaus werden administrative Prozesse unterstützt.
Insbesondere hat der Jury gefallen, dass WORKINGER internationalen Neuankömmlingen sehr frühzeitig – teilweise schon vor ihrer Ankunft – ermöglichen will, sich auf den lokalen Arbeitsmarkt vorzubereiten. Zugleich können Münchner Unternehmen von einem verbesserten Zugang zu internationalen Talenten und einem optimierten Erstkontakt profitieren.
CHOOSE GREEN – VERMITTLUNG ENERGIESUFFIZIENTER MOBILITÄTSROUTINEN FÜR MÜNCHEN
UTurn Mobilitätswende
Mobilität spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, den Klimawandel aufzuhalten. Das bedeutet vor allem auch eine tiefgreifende Veränderung unseres alltäglichen Verhaltens. Eben solche Verhaltensweisen zu fördern, die in der Mobilität möglichst wenig Energie verbrauchen, ist keine einfache Aufgabe.
Das Referat für Klima- und Umweltschutz sucht daher mit der Challenge "Choose Green – Vermittlung energiesuffizienter Mobilitätsroutinen für München" ein Hilfsmittel, das den Münchner:innen vermittelt, wie sie ihr Verhalten zugunsten von energiesuffizienten Alltagsroutinen und eines klimafreundlichen Lebensstils im Bereich Mobilität verändern können.
Genau hier setzt das Team UTurn Mobilitätswende an. Auf spielerischespielerische und ansprechende Weise sollen Bürger:innen dabei unterstützt werden, ihr Mobilitätsverhalten kritisch zu hinterfragen und gleichzeitig kreative Alternativen zu finden. Dabei nutzt der Ansatz die Energie und die Emotion des Spiels. Das Tool lässt sich auch in anderen wichtigen Bereichen wie Ernährung, Konsum oder Energie einsetzen und fördert damit eine nachhaltige Lebensweise in allen Aspekten des Alltags.
THE COOL SIDE OF MUNICH – ROUTING FÜR FUSSWEGE IM SCHATTEN
SE3 Labs GmbH
Die Umgestaltung des öffentlichen Raumes durch Baumaßnahmen, die Fußgänger:innen vor Hitze schützen, ist aufwendig. Das Kommunalreferat will mithilfe von smarter Optimierung der Fußwege, die in der Stadt zurückgelegt werden müssen, einen innovativen Beitrag zum Hitzeschutz leisten. Eine zielgruppengerechte Lösung ist dabei vor allem für die Gesundheit hitzesensibler Fußgänger:innen wichtig. Neben dem tages- und jahreszeitlich abhängigen Schattenwurf von Gebäuden, Bauwerken und der Vegetation spielt auch die kühlende Wirkung von Grünanlagen für die Routenplanung eine entscheidende Rolle.
Mit der Challenge "The cool side of Munich – Routing für Fußwege im Schatten" erhoffte der Geodatenservice im Kommunalreferat sich eine fortschrittlichen Routenplanung, die auf den räumlichen (Geo-)Daten aus dem Digitalen Zwilling München basiert und eine georeferenzierte Route erzeugt, die in einer digitalen Karteanwendung dargestellt werden kann.
Das Projekt "SpatialGPT Urban Shade Guide: Kühle Wege durch München" der SE3 Labs GmbH verwendet Münchens digitalen Zwilling, um Fußgänger entlang kühler Routen zu navigieren. Die Technologie integriert Echtzeitdaten wie Baustellen und barrierefreie Wege, angereichert durch eine minutengenaue, KI-basierte Analyse des Schattenwurfs von Gebäuden und Vegetation zur Routenplanung.
Besonders die innovative Nutzung der Daten des Digitalen Zwillings München, die benutzerfreundliche und barrierefreie Steuerung durch einen KI-gestützten Sprachassistenten und das hohe Maß an Flexibilität im vorgestellten Lösungsvorschlag hat die Jury beeindruckt.