Creating NEBourhoods Together

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Treffpunkt Mobilität: Partizipative Entwicklung von "NEBourhood Hubs" als multifunktionale Mobilitätsorte

NEBourhood Hubs Mobilitaet

Juni 2024. Innovative Mobilitätsformen und ihre nachhaltige Umsetzung sind für die Reduzierung unserer CO2-Emissionen unerlässlich. Neue Verkehrsstrategien wie Sharing-Konzepte können dabei aber nicht als rein technologische Lösungen realisiert werden, sondern brauchen eine Verankerung in den Kommunen und an den konkreten städtischen Standorten. Könnte dies mit einer Aufwertung der Aufenthaltsqualität im Quartier einhergehen? Ließe eine solche Schnittstelle das Interesse und die Akzeptanz an Mobilitätsformen jenseits des Individualverkehrs in der Bevölkerung schaffen? Und können die Perspektiven verschiedener Stakeholder, experimentelle Formen der Zusammenarbeit und körperliches Erleben mit Geodaten zu urbaner Mobilität kombiniert werden?

Partizipationswerkzeuge zwischen physischen und virtuellen Räumen

Diesen Fragen geht der Lehrstuhl für Architekturinformatik der Technischen Universität München im Rahmen der NEB-Aktion „Treffpunkt Mobilität“ nach. Für deren Erforschung verbindet das Team die datenbasierte Analyse der digitalen Version des Stadtteils mit der Zusammenarbeit lokaler Akteur:innen und mit spielerischen Formen der Beteiligung.

Für Neuperlach war es dabei das Ziel, zwei multifunktionale Mobilitäts-Stationen, die „NEBourhood Hubs“, im und mit der Nachbarschaft zu entwickeln. In Kollaboration mit Kreativschaffenden und im Austausch mit dem TransitionHub-Team von NEBourhoods entwickelte das Team explorative ko-kreative Formate, um neue Perspektiven auf Mobilität zu gewinnen. Fotografisches Datensammeln mit der Fotografin Sandra Singh, körperliches Driften mit dem Tänzer Ralf Otto und schließlich gemeinsames Modellbauen mit der Architektin Enrica Ferrucci waren die interaktiven Workshopformate mit Anwohner:innen, in denen sowohl die Orte als auch die Funktionen und die Gestalt der Hubs ermittelt wurden.  

Aufbauend auf den Ideen und Wünschen der Anwohner:innen realisierte der lokale Stadtmobiliarhersteller GRONARD die beiden „NEBourhood Hubs“: neben schattigen Sitzgelegenheiten und Büchertauschregalen finden sich hier auch eine Bibliothek der Dinge, eine Graffitiwand sowie verschiedene Leihangebote für Mobilitätshilfen und Lastenräder.

Um die Nachbarschafts-Stationen optimal an die Bedürfnisse der Nachbarschaft anzupassen und weiterzuentwickeln, sind die Anwohner:innen auch weiterhin eingeladen, ihre Ideen zur Ausstattung und Anregungen mitzuteilen.

Digitale Tools zur partizipativen Stadtentwicklung

Die Entwicklung der beiden „NEBourhood Hubs“ bietet nicht nur die Möglichkeit, Mobilitätsformen mit der Bevölkerung zu erproben, zu bewerten und zu diskutieren. Aus dem Entwurfsprozess selbst ließen sich Einblicke gewinnen, die als Grundlage für die Entwicklung von Partizipationstools dienten und die Daten aus dem digitalen Zwilling der Stadt nutzen konnten. In Zusammenarbeit mit einer Gruppe Architektur- und Urbanistikstudierender entstand so ein Set digitaler Tools, die in Zukunft die Planung von Nachbarschafts-Hubs, öffentlichen Räumen und Mobilitätsangeboten erleichtern. Von gamingbasierter Partizipation per App, Augmented Reality-Spielen über konkretes Entwerfen mittels Modulen und deren Übersetzung in den virtuellen Raum bis zur digitalen Erfassung der Wege- und Straßenqualitäten seitens der Communities per App reichen dabei die Ideen der Studierenden.


ZUGANG AUSLEIHSTATION "RESI" über diesen Link

STANDORTE
NEBourhood Hub "RESI": Preetoriusweg/Therese-Giehse-Alle
NEBourhood Hub "STEINI": Steinplatz in der Nähe des Marx-Zentrums


REALLABOR STEINPLATZ + THERESE-GIEHSE-ALLEE

THEMEN
Mobilität • urbane Mobilität • Mobility Hubs • Multifunktionale Mobilitäts-Stationen • Partizipationswerkzeuge • digitale Tools • digitaler Zwilling

BETEILIGTE
• Matti Drechsel, Nick Förster, Dr. Gerhard Schubert, Carla Sauvant, Architektur- und Urbanistikstudierende / Technische Universität München, Lehrstuhl für Architekturinformatik
• Jana Köstler / Hochschule München University of Applied Sciences
• Charlotte Poppa, Landeshauptstadt München
• Tina Zoch / Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung mbH (MGS)
• Florian Mayr, Torsten Müller / Stadtteilmanagement Neuperlach
• Enrica Ferrucci / ichbaumit
• Ralph Otto
• Sandra Singh
• GRONARD GmbH, Neuperlach

Das Forschungsgebiet des Lehrstuhls für Architekturinformatik umfasst die Themen Künstliche Intelligenz, Collaborative Design, Digitale Partizipation und Digitale Urbane Infrastruktur. Die Entwicklung der Prototypen entsteht im lehrstuhleigenen BIM-Labor.


Bildnachweis: NEBourhoods/Architekturgalerie München/Cornelia Hellstern, Patrik Thomas; Landeshauptstadt München/Stadtteilmanagement Neuperlach/Florian Mayr

NEBourhoods Mobility Hubs Neuperlach
NEBourhoods Mobility Hubs Neuperlach
NEBourhoods Mobility Hubs Neuperlach
NEBourhoods Mobility Hubs Neuperlach
NEBourhoods Mobility Hubs Neuperlach
NEBourhoods Mobility Hubs Neuperlach
NEBourhoods Mobility Hubs Neuperlach
NEBourhoods Mobility Hubs Neuperlach
NEBourhoods Mobility Hubs Neuperlach
NEBourhoods Mobility Hubs Neuperlach
NEBourhoods Mobility Hubs Neuperlach
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