Reconnecting with Nature: Wie das Neue Europäische Bauhaus Lösungen für natur- und klimaangepasste Räume umsetzt
September 2024. „Yes, there are problems. But we also have solutions!” begrüßte Andrea Gebhard im Rahmen des NEBourhoods Deep Dives während des DLD Nature die Gäste im Auditorium des Munich Urban Colab. Die Aufgabe sei es, diese zu sammeln und zu replizieren.
Und stellten die Projektpartner von Creating NEBourhoods Together in kurzen Pitches Projekte zum Thema „Reconnecting with Nature” vor, die wir in Neuperlach für das Neue Europäische Bauhaus als natur- und klimaangepasste Räume umsetzen.
Den Anfang machte Sebastian Clark Koth, der an den Wert des öffentlichen Raums erinnert und Lösungen, die dem „Public Comfort“ dienen. Sein Fokus liegt auf der Herausforderung durch die zunehmende Hitzebelastung in unseren Städten, den urban heat island. Die für Neuperlach entwicklete Antwort sind replizierbare Verschattungsarchitekturen für Orte, an denen keine natürlichen Schattenspender, keine Bäume, gepflanzt werden können – und die gleichzeitig durch Solarmodule der Energiegewinnung dienen.
Prof. Dr. Ferdinand Ludwig stellte im Anschluss die “vision of a baubotanik street with tree faces” vor: Im Gegensatz zu technisch konstruierten Gebäuden stehen baubotanische Strukturen in einem aktiven Austausch mit ihrer Umgebung. Sie können sich selbst erhalten und reparieren und das Mikroklima ihrer unmittelbaren Umgebung verändern – “Gebäude als Bäume“.
„Architecture needs to connect“. Mit der Forschungsgruppe ECOLOPES setzt Prof. Dr. Wolfgang Weisser seine Vorstellung in die Tat um: Die Gruppe entwickelte ein Software-Plug-in, durch das ökologisches Wissen in architektonische Gestaltung integriert werden kann, um Gebäudehüllen als Lebensräume für verschiedene Arten – Pflanzen wie Tiere – zu planen. Der mitgebrachte Prototyp eines climate-adaptive and animal-friendly facade elements überzeugte direkt.
Denn dass der Kontakt mit der Natur Menschen gesünder und glücklicher macht, daran erinnerte auch Prof. Dr. Thomas E. Hauck, mit dessen Methode Animal-Aided Design in Neuperlach unter anderem der „Nisthocker“ realisiert wurde. Der Ansatz dahinter klingt so einfach wie gut: Tiere und Pflanzen verstehen sie im Planungsprozess als Actors.
Marlene Stechl dagegen verwandelt Agrarabfälle in hochwertige Baumaterialien. Im Rahmen von NEBourhoods wurde sie mit ihrem Start-up HopfON mit ansässigen Unternehmen in Neuperlach vernetzt. Aktuell realisierten sie ihr erstes größeres Projekt: 14 Quadratmeter Akustikpaneele auf Basis von Hopfen wurden im Sustainable Living Lab NEXT MANNHEIM installiert.
Circularity ist auch das Thema von Prof. Dr. Werner Lang und seinem Team in Neuperlach. Was wir ändern müssen, damit die Transformation unserer Quartiere gelingen kann, beginnt aber bereits viel früher: Wir müssen weg von der Planung in linearen Strukturen und stattdessen in Systemen denken, in Alternativen, aus unterschiedlichen Perspektiven – “Design Thinking”. Nur so können nachhaltige Lösungen gefunden werden. Gemeinsam.
Aufzeichnung des Deep Dives vom 12. September 2024 „Reconnecting with Nature: Wie das Neue Europäische Bauhaus Lösungen für natur- und klimaangepasste Räume umsetzt”
Bildnachweis: NEBourhoods/Architekturgalerie München, Cornelia Hellstern
